Old woman holding a plantVielleicht hast Du Dich schon mal gefragt, warum Dir bisher kein Glücksratgeber noch das dazu gehörige Online-Seminar geholfen hat, Dich wirklich zufrieden zu fühlen?

Eventuell hast Du sogar schon eine Reise nach Indien unternommen. Ohne Erfolg.

Ich möchte ehrlich zu Dir sein.

Es liegt nicht an Indien oder den Büchern und Seminaren. Es liegt an Deiner Entscheidung, das Wesentliche nicht in Betracht zu ziehen, es mit Deinen Sinnen zu erforschen und mit Dankbarkeit zu begrüßen, jeden Tag. Einen Bereich Deines Lebens, den Du völlig verzerrt wahrnimmst, weil Du dort bisher keine Schätze oder Wunder vermutet hast. Einen Raum, den Du bei all der Suche nach einem besonderen Leben niemals wirklich bewusst betreten hast.

Deinen Alltag.

Alltag ist Arbeit und Verpflichtung. Alltag ist Kampf und Enttäuschung. Alltag ist Verletzung und Verlassen sein. Alltag ist Langeweile und Routine.

Dachtest Du.

Deswegen hast Du Dich auf die Suche gemacht. Nach besonderen Erlebnissen. Nach außergewöhnlichen Menschen. Nach wirklicher Liebe. Nach Dir.

Und nach anfänglicher Euphorie, warst Du schließlich doch immer wieder enttäuscht von dem was Du gefunden hast. Deine Probleme waren schnell wieder die selben wie vorher. Das Grundrauschen von Angst und Minderwertigkeit Dein ständiger Begleiter.

Dein Irrtum: Es gibt einen exklusiven Rahmen für ein glückliches Leben. Es gibt Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um glücklich zu sein.

Deine Chance: Du kannst es ab jetzt anders machen. Ohne Guru oder lange Flugzeiten. Ohne Urlaub zu nehmen oder Bücher zu wälzen. Stürze Dich in den Alltag. Schlafe abends ein mit der Vorfreude auf 24 Stunden Alltag. Denn dort warten die Erlebnisse und Menschen, die Du woanders vergebens gesucht hast. Lerne diese Welt und Dich neu kennen. Sei ein Entdecker der Gewöhnlichkeit. Ein Reisender durch das unbekannte Bekannte.

Fahre zum Beispiel mal wieder mit dem öffentlichen Bus. Steige ein und fahre einige Stationen, um die Menschen um Dich herum zu beobachten. Wen findest Du sympathisch? Wer erscheint Dir neutral bis unfreundlich? Werde Dir bewusst, dass Deine Bewertungen überhaupt nichts mit diesen Menschen zu tun haben. Du fällst Deine Urteile ausschließlich auf Basis der Vergangenheit. Diese Menschen erinnern Dich nur an Menschen, die Du sympathisch, neutral oder unfreundlich findest.

Übung 1:
Suche Dir eine Person aus, die Du neutral bis unfreundlich findest und stelle einen offensichtlichen Blickkontakt her. Gebe in dem Moment, indem Dein Blick erwidert wird, die Rolle ab, die Du diesem Menschen bisher gegeben hast, lächle und sage innerlich: „Schön, Dich kennenzulernen“.

Übung 2:
Suche Dir eine Person aus, die Du neutral bis unfreundlich findest und setze Dich neben diese Person (Wichtig: Stelle sicher, dass der Platz nicht besetzt ist, sonst würdest Du, sitzend auf dem Schoß einer anderen Person, schon die volle Aufmerksamkeit der Busmitfahrer erhalten, die Du Dir erst in Übung 3 verdienen sollst). Stelle durch ein (kurzes oder langes) Gespräch fest, dass diese Person, neben der Du sitzt, nicht die Person ist, für die Du sie vorher gehalten hast. Erfahre, dass Du neben einem Menschen sitzt, den Du vorher noch nie kennengelernt hast und entsprechend auch nicht richtig einschätzen konntest.

Übung 3:

Stelle Dich nach einigen Minuten gefahrener Strecke zentral in den Bus. Wähle einen Platz der für alle anderen Mitfahrer gut einsehbar ist. Dann erhebe das Wort: „Meine Damen und Herren, ich möchte eine wichtige Neuigkeit verkünden.“ —–Pause ca. 15 Sekunden——- (Es wird Dir ewig vorkommen, garantiert!). Sage dann: „Ich werde jetzt aussteigen.“

Steige dann beim nächsten Halt aus. Es sei denn, Du hattest bisher das Gefühl, dass Dich niemand richtig wahrnimmt im Leben, dann verlängere Deine Weiterfahrt noch um eine Station und genieße, aus therapeutischen Zwecken, die ungeteilte Aufmerksamkeit.

Mal Hand aufs Herz. An wie vielen Menschen gehst Du sonst ohne Beachtung oder sogar mit Missachtung vorbei. Menschen, die wie Du auch nur einen Wunsch haben, nämlich glücklich zu sein. Jeder auf seine Art und Weise, mit meist gleichbleibender Strategie. Beziehe diesen Menschen mit ein. Glück ist bekannterweise das einzige was sich verdoppelt, wenn man es teilt. Genieße es, ein gemeinsames Ziel zu haben. Schaffe Dir neue Situationen, indem Du Dich einfach mal anders verhältst als sonst. Stelle Dich Deinen Ängsten. Sie gehören zu Dir, aber Du gehörst ihnen nicht. Mache Fehler und lerne daraus. Sie sind Deine Helfer. Sei wieder Kind und entdecke die Magie des Moments.

Im Alltag.

Herzlicher Gruß!
Michael Maleschka