Beim NLP (Neurolinguistisches Programmieren) modellierten deren Begründer Richard Bandler und John Grinder die kommunikativen Fähigkeiten der erfolgreichsten Therapeuten ihrer Zeit u.a. Virgina Satir, Milton Erickson und Fritz Pearls.
Hinter dem Wortungetüm Neurolinguistisches Programmieren verbirgt sich ein großes Gebiet praktischer Lebenserfahrung, welches sich u.a. in den Bereichen Therapie, Coaching und Kommunikationstraining damit beschäftigt, wie Menschen lernen.

Was ist NLP

Wir lernen alles Mögliche. Wir bilden Kompetenzen aus, um uns in unserer Welt zurecht zu finden. Erfahrungen und Glaubenssätze helfen uns dabei, Sicherheit und Orientierung zu bekommen. Im seltensten Fall sind die Überzeugungen der Vergangenheit aber auch heute noch aktuell. Sicherlich war es beispielsweise als Kind eine unbedingte Hilfe, wenn die Eltern betonten, dass es gefährlich ist, mit Fremden zu reden. Als Erwachsener ist dieser wohlgemeinte Rat dann mit großer Einschränkung verbunden, wenn die Konversation oder überhaupt der Kontakt mit anderen Menschen mit großen Ängsten verbunden ist. Das „Programm“ aus alten Tagen wurde in diesem Fall einfach nicht zeitgemäß erweitert und dadurch bleiben viele Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung und des eigenen Erlebens ungenutzt.

Aber auch aktuell gewonnene Erkenntnisse hindern uns daran, unser Leben in vollem Maße zu genießen, wenn sie nicht das Ergebnis der eigenen Erfahrung sind, sondern stattdessen aus der Meinung anderer Menschen entsprungen sind.

NLP kann aus diesem Grunde auch viel besser sinngemäß als „Neu Land Probieren“ übersetzt werden. Es bietet die Möglichkeit, einen genauen Blick auf die eigene Landkarte der Welt zu werfen. Welche Glaubenssätze habe ich? Was glaube ich und was wurde mir stattdessen nahegelegt zu glauben? Wie schaffe ich es, in gewissen Bereichen meine Ziele zu erreichen bzw. zu verfehlen? Was ist überhaupt wichtig für mich im Leben? Stimmt meine jetzige Ausrichtung mit dem überein, wo mein Weg im Herzen hingehen soll? Warum verstehe/n ich/ mich manche Menschen einfach nicht? Was kann ich eigentlich wirklich, wenn ich nicht mehr daran glaube, dass ich etwas nicht
kann?

Die Vorannahmen des NLP  betrachten den Menschen als selbstverantwortlich und ressourcenstark. NLP bietet eine Menge Werkzeuge an, um das eigene Potential zu entdecken. Es geht darum, neue Blickwinkel zu versuchen, andere Wege zu gehen, mal etwas ganz anders als sonst zu machen, um dadurch auch andere Ergebnisse zu erzielen. Es geht auch darum, die positive Absicht störender Verhaltensweisen zu erfahren und sich spielerisch an Neuem zu probieren, kreative Methoden der Problembewältigung zu entdecken, die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung zu schulen. Darüber hinaus lohnt es sich auch vielleicht, Fehler als Helfer zu verstehen, Ziele zu finden, die wirklich die eigenen sind und vor allem jede Menge Freude an den Herausforderungen des Lebens zu haben. Es geht auf keinen Fall darum, perfekt zu sein, sondern den Mut zur Unvollkommenheit zu entwickeln. Schwächen können auch Stärken sein.

Es war einmal ein Junge, der bei einem Unfall seinen linken Arm verloren hatte. Trotz dieses Handicaps wollte er unbedingt einen Kampfsport erlernen. Auch wenn ihn deshalb viele heimlich belächelten, meldete er sich bei einem Judo-Meister. Er begann mit dem Training und der Meister brachte ihm einen Griff bei. Nach zwei Monaten hat er diesen Griff perfektioniert. Nun wollte er mehr: „Meister, wird es nicht langsam Zeit, dass ich auch andere Griffe lerne?“ „Nein!“ antwortete der Meister.

Und so trainierte er fleißig weiter und übte ständig den einen Griff. Schließlich nahm er an seinem ersten Turnier teil. Niemand gab dem Jungen mit einem Arm eine Chance. Doch überraschend für alle gewann er Kampf für Kampf bis zum großen Finale. Im Finale stand er einem Gegner gegenüber, der wesentlich größer und stärker war. Dem Jungen kamen Zweifel und er teilte diese seinem Meister mit. „Stell dich dem Gegner. Vertraue deinem Griff!“ Und so kam es, dass er zum Staunen aller Teilnehmer auch gegen den scheinbar übermächtigen Gegner gewann.

Nach dem Kampf fragte er seinen Meister: „Wie kam es, dass ich dieses Turnier gewonnen habe? Ich kann es immer noch nicht fassen!“„Dafür gibt es zwei Gründe: Ich habe dir einen der schwierigsten und effektivsten Griffe im Judo beigebracht, den du perfekt beherrscht. Und der zweite Grund besteht darin, dass die einzige Verteidigung für diesen Griff darin besteht, dass der Gegner deinen linken Arm zu fassen bekommt.“
(Verfasser unbekannt)