Unsere Somatic Master Class erweitert die Inhalte der Ausbildung zum Achtsamkeits-Coach und zum Embodiment Practitioner um die wichtige systemische Perspektive. Sowohl in unserer Psyche als auch im Körper ist das Modell innerer Anteile bzw. zusammenwirkender Körperbereiche sehr hilfreich für die persönliche Entwicklung bzw. die Betrachtung somatischer (= den Körper betreffende) und psychischer Thematiken. Ein Modell dient im Training und Coaching immer dazu, komplexe Zusammenhänge vereinfacht darzustellen. Es ist per se weder richtig noch falsch und unvollständig. Und doch bietet es einen weitreichenden praktischen Nutzen und eine Vielzahl wirksamer Methoden und Tools für die Arbeit mit uns selbst und anderen.

Inneres Team & IFS
Im Coaching und in der Therapie hat sich das Modell des Inneren Teams nach Friedemann Schulz von Thun bzw. des Inneren Familien Systems (IFS) nach Richard C. Schwartz für die Erklärung psychodynamischer Prozesse etabliert. Die Arbeiten dieser beiden Pioniere beschreiben unser Selbst als eine Vielzahl von Persönlichkeitsanteilen, die bewusst oder unbewusst miteinander kommunizieren. Diese Anteile äußern sich u.a. als (un-) gutes Gefühl, sich aufdrängender Gedanke bzw. innere Stimme, als gegenwärtiger Impuls bis hin zu Krankheiten und weiteren Körpersignalen.

Systemisches Coaching
Ziel der systemischen Coaching-Arbeit ist es, diese Anteile (wieder) zu einer teamfähigen Truppe zu machen. In Analogie zu einem Unternehmen bestimmt der Führungsstil über das Leistungsvermögen und die Befindlichkeiten der Gruppe. Systemisches Coaching ist also eine Art „Teambuildingmaßnahme“. Dabei gilt es durch Aufstellungsarbeit mit Figuren herauszufinden, welche Bedürfnisse und Gefühle die verschiedenen inneren Anteile verkörpern. Insbesondere frühe Persönlichkeitsanteile, die auch unter dem Begriff „Inneres Kind“ geläufig sind, tragen eine große nicht-altersgemäße Last der Verantwortung mit sich herum, die „Entlastung“ benötigt. Auch schwierige Gefühle wie Wut und Angst dürfen wieder als wichtige Wegweiser für das Bedürfnis nach Abgrenzung und Sicherheit erlebt und integriert werden. Kompensationsstrategien wie u.a. das Helfer-Syndrom können als verdrängtes Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung verstanden und losgelassen werden. Dabei gilt: Alle inneren Anteile sind wichtig und richtig. Es geht nur darum, ihre einzigartigen individuellen Qualitäten wieder zu befreien (Selbstausdruck) und den Zusammenhalt des inneren Teams zu stärken.

Joint-by-Joint-Ansatz
Im Bereich körperlicher Gesundheit, Fitness und im Embodiment-Training ist das Joint-by-Joint-Modell nach Gray Cook und Michael Boyle von großer Bedeutung. Dabei werden die Körperstrukturen im systemischen Zusammenwirken von Stabilität und Mobilität erklärt. Kann ein bestimmter Bereich des Körpers seine entsprechende Funktion nicht erfüllen, kommt es (auch) zu Problemen in anderen Bereichen.

Im Detail: Joint-by-Joint-Ansatz Sprunggelenk, Hüfte & Muskelketten
Ist das Sprunggelenk nicht ausreichend mobilisiert, so müssen darüber und darunter liegende Strukturen Kompensationsbewegungen ausführen. Da diese Strukturen, in diesem Fall Knie und Fußsohle / Fußgewölbe, aber nicht für Mobilität sondern Stabilität gemacht sind, kommt es zu Überbelastungen mit der Folge körperlicher Symptomatiken u.a. (chronischen) Schmerz. Auch die Hüfte ist in ihrer Funktion gemäß des Joint-by-Joint-Ansatzes (vorwiegend) mobil. Eingeschränkte Beweglichkeit in diesem Bereich wirkt sich wiederum auf die oberen und unteren Bereiche / Gelenke aus. Die Lendenwirbelsäule (LWS) und die Knie, die dem Körper eigentlich Stabilität verleihen sollen, werden so zu Mobilität gezwungen. Und wieder reagiert der Körper auf dieses funktionelle Ungleichgewicht u.a. mit Schmerzen und den Abbau von Körpersubstanz (z.B. Athrose). Nicht nur die Gelenke sondern auch die Muskeln und Faszien sind ein zusammenwirkendes System. Wir verfügen über zwei zentrale Muskelketten, die von den Füßen bis zum Kopf an der Vorderseite (ventral) und Rückseite (dorsal) des Körpers verlaufen. Dies erklärt u.a. wie wichtig die Haltung für unsere Gesundheit ist und dass wir Körperpositionen (Stand- und Sitzhaltung) und Bewegungsabläufe im Embodiment-Training intensiv(er) betrachten sollten. Unser Nervensystem signalisiert erst Sicherheit, wenn unser Körper aufrecht und zentriert ist. Ist dies nicht der Fall, ziehen wir beispielsweise die Schultern hoch, um instinktiv empfindliche Bereiche wie den Nackenbereich / Halswirbelsäule (HWS) zu schützen. Das führt wiederum zu Kompensationsbewegungen in umliegenden Bereichen mit den bereits beschriebenen weitreichenden Folgen von Verspannungen bis Schmerz.

Joint-by-Joint im Embodiment
Das Embodiment-Training unter Berücksichtigung des Joint-by-Joint-Ansatzes unterstützt die Rückkehr zu natürlichen Körperhaltungen und -bewegungen. Dabei wird mit dem eigenen Körpergewicht und einfachen Hilfsmitteln (Fitnessband, Bolster, Blöcke, Slamball) gearbeitet. Modifikationen der Übungen ermöglichen jederzeit die Anpassung an die individuelle körperliche Konstitution.

Integraler Ansatz: Systemisches Coaching und Funktionales Training
Ein zufriedenes und gesundes Da-Sein verbindet Qualitäten von Mobilität / Selbst-Ausdruck, Stabilität / Sicherheit und Verbundenheit. In der Somatic Master Class liegt genau dort der Fokus. Die Inhalte, Methoden und Tools unterstützen Dich und Deine KlientInnen, dem Leben mit vereinten Kräften zu begegnen. Körperlich wie auch seelisch. Die Kombination aus systemischem Coaching und funktionalem Training macht die natürlichen Funktionen und Qualitäten unserer Körperstrukturen wie auch Persönlichkeitsanteile wieder bewusst und zugänglich. Intensive Übungs- und Coachingpraxis ermöglicht, belastende Kompensationsstrategien abzulegen und förderliche Bewegungs- und Verhaltensmuster zu etablieren. Das integrale ganzheitliche Modell von Innerem Team und Joint-by-Joint-Ansatz verstärkt sich dabei gegenseitig. Die Integration innerer Anteile bewirkt das Loslassen von Anspannungen.  Das Loslassen von Anspannungen durch die Wiederherstellung funktioneller Stabilität und Mobilität im Körper ermöglicht die Integration innerer Anteile. Eine Positivspirale nachhaltiger Veränderung setzt sich nach und nach in Gang.

Aus der Praxis für die Praxis – Übungsgruppen & Buddy-Prinzip
Kontinuierliche Übungspraxis und Austausch sind enorm wichtig, um zu einem kompetenten und authentischen Begleiter für andere Menschen zu werden. In der (Online-) Somatic Master Class bringen wir die TeilnehmerInnen in wechselnden kleinen Übungsgruppen (2-3 Teilnehmer) zusammen, um in den Ausbildungseinheiten die gelernten Inhalte miteinander intensiv praktisch zu üben. Zusätzlich bekommt jede/r TeilnehmerIn einen „Buddy“ zugewiesen, so dass sich beide im Laufe der Ausbildungszeit bestens gegenseitig unterstützen und austauschen können.

Zertifizierung:
Durch die Zertifizierung „Achtsamkeits-Coach“ und „Embodiment Practitioner“ sowie der Teilnahme an dieser Somatic Master Class inkl. Einreichen einer Lehrprobe (= Video-Dokumentation einer von Dir geführten systemischen Coaching- und Trainings-Session über ca. 60 Minuten)  erlangst Du das Zertifikat „Somatic Master Coach“. Du kannst an unserer Somatic Master Class auch ohne die Absolvierung unserer Achtsamkeits-Coach-Ausbildung sowie Embodiment Practitioner Ausbildung teilnehmen. Du erhälst dann am Ende eine Teilnahmebescheinigung. Coaching- Vorerfahrungen sollten aber unbedingt vorhanden sein. Als Nachweis dient der Abschluss einer vergleichbaren Coaching-Ausbildung.

Wir freuen uns, Dir mit der (Online-) Somatic Master Class auch die systemische Perspektive für Deine ganzheitliche persönliche Entwicklung und in Deiner Tätigkeit als Coach / Trainer:in zu eröffnen!

Curriculum:

Systemisches Coaching
Inhalt u.a. : Basiswissen Systemik, Stufen der Konfliktlösung (Storming – Norming – Performing), Stufen der Verdrängung, Ein- und Entrollen, Antipoden und Hauptdarsteller, Systemelemente und Strukturen z.B. Tetralemma, Aufstellungsarbeit mit Figuren, Zirkuläres Fragen.

Funktionales Training
Inhalt u.a. : Alles ist verbunden: Joint-by-Joint-Approach, Basiswissen Anatomie und Stabilitäts- / Mobilitätszonen (Fuß, Sprunggelenk, Knie, Hüfte, Wirbelsäule, Handgelenk, Ellenbogen, Schulterpartie, Kiefer, ventrale und dorsale Muskelketten), Haltungs- und Bewegungsanalysen, Mobilitätstests, Schmerz-Theorie, Ausführung und Verbesserung funktionaler Bewegungsmuster (Kraft, Beweglichkeit, Stabilität), Recap Atmung.

Achtsamkeit und Embodiment: Gemeinsamkeiten, Unterschiede & Ausbildungsmöglichkeiten

Termine & Anmeldung

Terminübersicht

Online-Ausbildung (16 Termine | 2,5 Std / Woche):
SMC1Online-2025, Start 14.08.2025

Ausbildung 2025 Terminübersicht (SMC1Online-2025):
Online-Ausbildung mit 16 Terminen je 2,5 Std.

freie Plätze verfügbar

Ausbildungszeitraum:
14.08. – 11.12.2025 (1 Kurseinheit / Woche)
Kurspause: 16. + 23.10.

Audioaufzeichung: Wir zeichnen jede Kurseinheit per Audio auf. So kannst Du verpasste Kurseinheiten nachholen oder die Inhalte nochmal wiederholen / vertiefen.

Seminarzeiten:
Donnerstags, 17.00 – 19.30 Uhr

Trainer:  Michael Maleschka

Teilnehmerzahl: min. 6, max. 10 TeilnehmerInnen

Veranstaltung über: Zoom
Investition:
€1350,- ( 16 Online-Kurseinheiten inkl.  MwSt. und Ausbildungsunterlagen)
Für TeilnehmerInnen / AbsolventInnen der Ausbildung zum Achtsamkeits-Coach oder Embodiment Practitioner: € 1190,-

Ratenzahlung möglich. Spreche uns für eine individuelle Finanzierung gerne an.

Zertifizierung:  Somatic Master Coach

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