MutSobald ich etwas tatsächlich unternehme (z.B. Selbstständigkeit), gibt es (zumindest teilweise) kein Zurück mehr. Darin liegt ein großes Potential. Ich bin darauf angewiesen, neue Fähig- und Fertigkeiten zu entwickeln.

Wir brauchen diese Herausforderung, um selbstbestimmt zu leben. Genau wie das Immunsystem Krankheitserreger braucht, um für schwerere Aufgaben zu trainieren. Habe ich beispielsweise einen Raum gemietet, fallen von dem Moment an auch Kosten an. Ich bin gefordert. Aus meinem Luftschloss ist ein Schloss geworden. Ich trage jetzt offiziell die Verantwortung für meinen Traum und kann mich dem nicht mehr entziehen.

Ausnahme: Ich bin schmerzlos im Leugnen von Tatsachen und weigere mich einfach „böse“ Briefe nicht zu öffnen → siehe dazu: Umgang mit schwierigen Zeiten.

Als Cäsar sich 49 v. Chr. entschloss, den italienischen Fluss Rubikon zu überqueren, wusste er, dass dies der Beginn eines Bürgerkriegs bedeutete und es kein Zurück mehr gab. Die heutige Redewendung „den Rubikon überschreiten“ beschreibt eine nicht mehr revidierbare Entscheidung zu treffen, verbunden mit Risiko aber auch jeder Menge Möglichkeiten. Über den Rubikon gehen bedeutet also nicht gleichzeitig auch über den Jordan gehen 😉

Tipp: Definiere Sicherheit einfach mal anders: Je mehr Fähig- und Fertigkeiten Du in Deinem Leben entwickelst, desto unabhängiger bist Du von festen Arbeitsverträgen und (stetig sinkenden) Rentenbezügen.

 

Umgang mit schwierigen Zeiten
Das Leben unterliegt Zyklen, die Jahreszeiten wechseln sich ab und auch die Wirtschaft ist mit Konjunkturzyklen konfrontiert. Natürlich ist auch Dein Vorhaben nicht davon gefeilt, unterschiedlich gute Ergebnisse hervorzubringen. Entgegen der Meinung vieler Autoren von Erfolgsratgebern gibt es eben kein einheitliches Konzept für Erfolg.
Sicherlich kannst Du Dir vorstellen, dass es nicht die beste Entscheidung ist, den Kopf hängen zu lassen, wenn Dir das Wasser bis zum Hals steht. Mit dem Wissen, dass es Berge und Täler gibt, kannst Du die wichtigste Kompetenz der Selbstständigkeit verinnerlichen: Vertrauen.
Unendliches Wachstum wie auch dauerhafter Stillstand sind graue Theorie. Die Praxis zeigt deutlich, das von Heraklit benannte Prinzip „Panta Rhei“ und bedeutet: Alles ist in Bewegung und entwickelt sich und nichts bleibt so, wie es einmal war.
Also wenn es unangenehm wird, dann verstecke Dich nicht, sondern sei aktiv und präsent gegenüber vorübergehenden Schwierigkeiten, denn dann bleiben Sie auch nur vorübergehend. Ungeöffnete oder nicht-beachtete „böse“ Briefe (Finanzamt, Rechnungen allgemein etc.) kosten Energie. Mach es fertig und kümmere Dich darum, bevor es Dich fertig macht.

 

Definition von Erfolg
Definiere Deinen Erfolg nicht ausschließlich nach äußeren (wirtschaftlichen) Kennzahlen sowie Soll- und Ist-Vergleichen. Es gibt einen Unterschied zwischen Erfolg und Gelingen.

Erfolg ist eher der Zustand, dass Du im Wirtschaftssystem funktionierst, Rechnungen bezahlen kannst und „bestenfalls“ darüber hinaus weitere Konsumgüter erwerben kannst.

Das Gelingen des Lebens ist rein subjektiv und lässt sich daran messen, inwiefern Du selbst Gestalter deines Lebens bist. Zu erleben, wie groß der Grad Deiner Selbstwirksamkeit ist, dass zu tun, was Du wirklich möchtest und wie Du somit gleichzeitig auch Deine persönlichen Stärken auszuspielen kannst.

 

Motivation
Wo Deine Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzen, dort liegt Deine Berufung
(Aristoteles)
Tue nie irgendetwas aus der Intention heraus, Dein Selbstwertgefühl zu steigern oder anderen etwas zu beweisen. Es wird Dich nie seelisch befriedigen. Folge

 

stattdessen Deiner Berufung aus Liebe zum Leben und mit ganzem Herzen. Prüfe für Dich genau, was Dir wirklich wichtig ist. Die anderen werden sowieso nie ganz mit Dir zufrieden sein und das ist auch gut so, denn: Du sollst mit Dir im Einklang sein, unabhängig von den äußeren Umständen. Wenn es etwas zu lernen gibt im Leben, dann das. Du sollst etwas unternehmen, was Dich schon vor dem Wecker aus dem Bett bringt, weil Du Dich auf den Tag freust und liebst was Du tust. Vielleicht glaubst Du, so etwas gibt es nicht? Dann probiere Dich weiter aus und finde Deine wirkliche Herzensangelegenheit, die Dich vor Vorfreude nicht schlafen lässt.

Es gibt immer Aufgaben, die Du weniger begeistert tust, das ist so, keine Frage. Entdecke durch Selbstdisziplin, diese Notwendigkeiten als wichtige Bestandteile Deines Vorhabens zu integrieren.

Wenn ich im Leben nicht lerne, auch Verzicht zu ertragen, in dem ich z.B. Zeit aufwende, aufzuräumen oder Bürokram zu erledigen, dann werde ich immer ein Spielball meiner sofortigen Bedürfnisbefriedigung bleiben. Selbstdisziplin oder Askese (griech. Askesis) ist nichts anderes als ein Übung, das Maß seines Lebens selbst zu bestimmen, ohne es sich von Außen aufzwingen zu lassen.

 

Herzlicher Gruß!

Michael Maleschka