FliegenIch hatte als Kind eine große Faszination für die Olympischen Spiele. Eine Sportart ist mir dabei nachhaltig in Erinnerung geblieben. Der Dreisprung.

Dreisprung: Sprungdisziplin; Mehrfachsprung, bei dem drei verbundene Sprünge mit durch die Wettkampfregel festgeschriebener Einsatzfolge der Beine (links-links-rechts oder rechts-rechts-links) und einer beidbeinigen Landung ausgeführt werden. (Quelle: http://spolex.de/lexikon/dreisprung/)

Heute in meiner Arbeit als Coach erarbeiten meine Kunden für sich Ideen und Lösungsmöglichkeiten. Diesen gehen Erkenntnisse voraus, die entsprechende Kräfte freisetzen, um Veränderung und neue Wege zu erreichen.

Die Phase des Dreisprungs ist unterteilt in Hüpfer, Schritt und Sprung. Im Coaching analog in Erkenntnis, Idee und Handlung. Während die ersten beiden Stationen relativ gut zu bewältigen sind und alles für den „Sprung“ optimal vorbereitet scheint, bleibt dieser dann häufig aus. Die Umsetzung fehlt.

Warum?

Erkenntnisse und Ideen sind vorhanden. Eine Verletzung liegt meistens auch nicht vor und die Sandgrube hat bisher meines Wissens auch noch niemanden gänzlich verschlungen. Doch genau da liegt die Angst. Was wenn ich doch ins Bodenlose stürze?
Und wer sagt mir, dass ich das erreiche, was ich mir vorgenommen habe?

Ganz ehrlich? Niemand. Und das ist auch gut so. Das Leben ist und bleibt ein Abenteuer.

„Abenteuer: Eine von der richtigen Seite betrachtete Strapaze.“ (Gilbert Keith Chesterton)

Wie langweilig wären die olympischen Spiele, wenn Erfolg oder Misserfolg planbar wären. Wo bliebe die Aufregung, das Zittern, das Flattern der Nerven? Die Lebendigkeit?
Über sich hinauswachsen bedeutet, auch mal zu Scheitern und das hat durchaus Format. Erfolg ist oft wie Salzwasser trinken. Du wirst immer durstiger. Jedes weitere Ziel wird dann zur Jagd nach einem weiteren Knochen. Immer wieder. Lecker, aber ohne Substanz.

Also, lieber keine Ziele mehr haben? Natürlich nicht. Doch wieder mal können wir von unseren Kindern lernen. Die sind auch ziemlich zielstrebig, aber auf eine spielerische Art. Sie haben keine Angst. Sie beginnen einfach. Und wenn es nicht klappt, dann probieren sie etwas anderes aus. Kinder leben die Magie des Moments.

„Was tut dir gut, wo gehörst du hin
Weißt du, wo deine Wege sind
Kannst du dich finden, so wie ein Kind
Das nicht sucht, sondern beginnt….“ (Andreas Bourani) 

Dabei sein ist alles. Als erwachsene Menschen sollten wir uns auch viel häufiger an das olympische Motto erinnern. Dabei sein und vor allem spielen. Vergiss nie, es ist ein Spiel. Kinder wundern sich regelmäßig, wie „ernst“ wir spielen.

Statt zu grübeln (Was springt dabei raus oder werden mich die Menschen dafür lieben?), sei Amateur (lat. amator „Liebhaber“), sei Dilletant (lat. delectare sich erfreuen) und liebe, was Du tust!

Springe.