ProblemfabrVieles was wir als Menschen tun oder lassen ist nicht wirklich verständlich. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Über unsere Verhaltensweisen lässt sich somit häufig sagen: Nicht logisch, aber psychologisch. Eines der Phänomene, welches in diese Kategorie fällt, nenne ich die „Problemfabrik“.

Wenn wir uns unsere Probleme mal genauer anschauen, lässt sich erkennen, dass diese nicht „aus dem Nichts“ entstehen, sondern „selbstproduziert“ sind. Um ein Problem (dauerhaft) zu haben, müssen wir einiges dafür tun. Wir brauchen eine Geschichte, die uns glauben lässt, dass das was wir gerade erfahren, nicht gut genug für uns ist. Dann beginnen wir mit der Suche nach anderen / besseren Erfahrungen, bis alles passt. Die Sache hat nur einen gewaltigen Haken: Es wird nie alles passen. Es wird immer wieder nicht-perfekte Momente, nicht-planbare und unkontrollierbare Augenblicke im Leben geben. Vereinfacht gesagt verbrauchen wir 50% unserer Energie, durch Nicht-Akzeptanz der Gegenwart, um Probleme zu schaffen und die restlichen 50% im Versuch, diese Probleme dann wieder zu lösen. Und das im „3-Schicht-Betrieb“.

Versuche Doch mal etwas anderes und gehe einfach einmal davon aus, dass Deine aktuelle Erfahrung gut genug ist, so wie sie ist. Dass Du, so wie Du bist, schon gut genug bist. Oder wie Tim Bendzko besingt, dass Du schon die „Beste Version“ von Dir bist.

Was wird passieren?
Die Energie, die vorher durch Deinen Widerstand gegen das Hier und Jetzt und Deine ständige Suche nach Optimierung gebunden war, steht Dir wieder zur Verfügung. Du hast wieder Zeit für Dich. Du kannst zu Ruhe und Frieden kommen.

Von dem Moment an „zäumst Du das Pferd von hinten auf“. Deine Strategie war: „Wenn alles passt, finde ich Frieden“. Jetzt lautet sie: „Ich finde Frieden, dann passt alles.“

Dabei helfen Dir folgende drei einfache Übungen:

90-Sek-Regel
Wenn Du nicht damit einverstanden bist, was Du erfährst, dann nimm Dir bewusst 90 Sekunden Zeit, Dich darüber zu ärgern, zu jammern oder für das, was Du gewöhnlich als Reaktion zeigst. Sage Dir dann ganz bewusst: „Doch das gibt es! Es ist so!“

Akzeptanz ist übrigens nicht mit Gleichgültigkeit zu verwechseln. Akzeptanz ist das Anerkennen der Realität und somit Grundlage jeder Veränderung.

Du bist genug
Du vermutest gewöhnlich hinter dem destruktiven Verhalten Deiner Mitmenschen persönliche Anfeindungen. Tatsächlich interessiert sich Dein Gegenüber viel weniger für Dich als Du glaubst. Auch wenn Du einen Nachteil durch das Verhalten anderer erfährst, dieser Mensch handelt nicht gegen Dich, sondern für sich. Ein feiner Unterschied, der es Dir ermöglicht, Selbstzweifel sein zu lassen.

Das Gute am Schlechten / das Schlechte am Guten
Alles ermöglicht etwas und verhindert etwas anderes. Untersuche Deine negativen Erfahrungen auf positive Begleiterscheinungen und Deine positive Erfahrungen auf negative Begleiterscheinungen. Du wirst feststellen, dass Du Deine Erfahrungen nie dauerhaft als gut oder schlecht kategorisieren kannst. Ein Segen kann mit der Zeit zum Fluch werden. Ein Verlust sich im Nachhinein als Hauptgewinn darstellen.